Warnung vor Gedenkstücken im Bestattungswald
Nicht nur wegen Waldbrandgefahr auf Kerzen verzichten
Die Deutsche Friedhofsgesellschaft rät Angehörigen dringend davon ab, Erinnerungsstücke in einem Bestattungswald achtlos abzulegen. Viele Menschen wüssten gar nicht, welche Gefahren dies für das Ökosystem Wald hat.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Friedhofsgesellschaft wissen, dass es für viele Hinterbliebene und Angehörige ein wichtiger Teil der Trauerarbeit ist, eine Erinnerung am Grab im Wald zu hinterlassen. Doch oft sind den Menschen die daraus entstehenden Konsequenzen gar nicht bewusst.
Das man bei der derzeitigen Trockenheit wegen der Waldbrandgefahr keine brennenden Kerzen im Wald aufstellen darf, dürfte allgemein bekannt sein. Doch auch außerhalb der heißen Jahreszeit haben Kerzen im Wald - und somit auch in einem Bestattungswald - nichts verloren. Denn die im Wald lebenden Tiere riechen die Inhaltsstoffe und fressen die Kerzen, leider oft mit den scharfen Plastikteilen. Auch bei der Ablage von Blumen sollten Besucher eines Bestattungswaldes vorsichtig sein. Bei manchen Blumen wird der Stil mit einem Plastiküberzug oder mit einem Draht stabilisiert. Zudem sind diese Pflanzen teils stark mit Pestiziden belastet.
Doch es gibt Alternativen, die auch ökologisch funktionieren. Manche Angehörige sammeln Zweige vom Waldboden und formen daraus Motive, beispielsweise ein Herz. Auch eine unbehandelte Holzscheibe, auf der Angehörige eine Botschaft hinterlassen, kann ohne Probleme am Grab abgelegt werden.
Entscheidend ist jedoch immer die für den jeweiligen Friedhof gültige Satzung. Wenn Zweifel bestehen, sollten Grabbesucher vorab die örtliche Friedhofsverwaltung ansprechen und nach den Regeln fragen. Meist kennen Bestatter auch die Regeln der Bestattungswälder in ihrer Umgebung.