Pflegefreie Grabstätten

Pflegefreie Grabstätten liegen in Deutschland im Trend. Immer mehr Angehörige entscheiden sich für diese Grabart, bei der sie sich selbst nicht um die Pflege eines Grabes kümmern müssen, sondern diese von der Friedhofsverwaltung übernommen wird. Bestimmte Grabstätten sind zudem von Natur aus pflegefrei, beispielsweise Grabplätze im Bestattungswald oder die Bestattung auf hoher See. Auch hier spricht man von pflegefreien Gräbern.

Für wen eignet sich die Wahl einer pflegefreien Grabstätte?

Viele Hinterbliebene können sich heute nicht mehr um die Pflege des Grabes kümmern. Während noch in den 1970er- und 1980er-Jahren der sonntägliche Friedhofsbesuch oft Teil des Familienlebens war, so hat sich dies heute grundlegend geändert. Viele Familien haben schlichtweg keine Zeit oder sie leben mittlerweile an ganz unterschiedlichen Orten und hätten zu lange Anfahrtswege.

Wenn Sie sich nicht regelmäßig um die Grabpflege kümmern können oder es überhaupt keine nahen Verwandten oder Freunde dafür gibt, dann ist eine pflegefreie Grabstätte für Sie interessant. Mittlerweile gibt es ein großes Angebot unterschiedlicher Beisetzungen, bei der die gärtnerische Pflege zentral übernommen wird und meist auch im Preis bereits enthalten ist.

Welche Grabarten sind pflegefreie Grabarten?

Bei den folgenden Gräbern handelt es sich um pflegefreie Gräber:

Sind auf pflegefreien Gräbern Grabmale erlaubt?

Je nach Art des Grabes sind auch bei pflegefreien Gräbern Grabmale erlaubt. Hier sind die Bedingungen zur Grabmalgestaltung allerdings besonders streng. Was verboten und was erlaubt ist, ist in der entsprechenden Friedhofsordnung festgehalten. Oftmals sind etwa nur liegende Grabmale gestattet, Bepflanzungen oder Einfassungen sind meist nicht zugelassen.

Welche Gründe sprechen für pflegefreie Grabstätten?

Oft wird die Wahl für ein pflegefreies Grab im Rahmen des Vorsorgegespräches damit begründet, dass man Kindern und Enkeln nicht zur Last fallen möchte. Zudem ist das Grab heutzutage kein Statussymbol mehr. Menschen investieren das Geld lieber in etwas anderes. Trotzdem soll später die eigene Grabstätte schön aussehen. Man möchte vermeiden, dass das Grab irgendwann verwahrlost, und die Gewissheit haben, dass das Grab über die gesamte Ruhezeit gepflegt bleibt, ohne dass zu hohe Kosten anfallen.

Was kostet die Grabpflege durch einen Friedhofsgärtner?

Auch Kostengründe spielen bei der Wahl für die pflegefreie Grabstätte eine wichtige Rolle. Die gärtnerische Pflege ist hier ja bereits eingepreist. Einen Gärtner separat mit der Pflege eines Grabes zu beauftragen, ist auf die Dauer recht kostenintensiv. Eine Grabpflege durch einen Friedhofsgärtner kostet zwischen 180 und 800 Euro pro Jahr. Die Preise sind regional sehr unterschiedlich und hängen von der Grabgröße und der Wettbewerbssituation vor Ort ab. Über die gesamte Ruhezeit können hier also mehrere Tausend Euro anfallen. Zudem machen viele Friedhofsgärtner für ihre Dienstleistungen am Grab Werbung, was manche Grabbesucher als störend empfinden.

Unser Tipp

Schauen Sie sich die Gesamtkosten der Grabstätte an und addieren Sie alle anfallenden Kosten für die gesamte Ruhezeit. Besuchen Sie ruhig vorab den Friedhof. Ist er in einem gepflegten Zustand? Verfügt der Friedhof über saubere sanitäre Einrichtungen? Ist das pflegefreie Grab für mobilitätseingeschränkte Personen gut zu erreichen?

Auf manchen Friedhöfen gibt es sowohl pflegefreie Gräber als auch Gräber, die von Angehörigen gepflegt werden. Bedenken Sie bitte, dass es später ausgeschlossen ist, einfach einen Wechsel vorzunehmen. Ein zu pflegendes Grab kann also im Nachhinein nicht in eine pflegefreie Grabstätte umgewandelt werden.