Bergfriedhof Lahr

Der 1905 angelegte Bergfriedhof liegt am Fuße der Lahrer Hausberges, dem Schutterlindenberg. Von den terrassenförmig angelegten Grabfeldern bietet sich ein malerischer Ausblick auf die Stadt und in das Schuttertal.

1967 wurde die Anlage erweitert und umfasst heute eine Fläche von ca. sieben Hektar. Im Sommer spenden die vielen Bäume erholsamen Schatten und lassen Besucher den Friedhof auch als eine der größten Grünanlagen der Stadt erleben.

Mit der 1986 begonnenen Sanierung konnten die denkmalgeschützten baulichen Anlagen des alten Friedhofteils in Ordnung gebracht werden. Außerdem sind in den Böschungen zwischen den Terrassen Urnenmauern entstanden. Als größter Friedhof der Stadt Lahr verzeichnet der Bergfriedhof ca. 300 Bestattungen im Jahr.

Vielfältige Beisetzungsmöglichkeiten

Der Bergfriedhof in Lahr bietet eine Vielzahl von Beisetzungsmöglichkeiten. Neben den üblichen Wahl- und Reihengräber bestehen hier:

  • Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
  • Ein Anonymes Grabfeld
  • Gedenkmal für Frühchenbestattungen
  • Grabfelder mit besonderen Gestaltungsvorschriften
  • Baumbestattung
  • Gärtnergepflegtes Grabfeld
  • Gepflegte Reihengräber

Bergfriedhof in Lahr – ein Ort mit Geschichte

Im Jahr 1903 entschloss man sich in Lahr, den bisherigen Friedhof an der Stiftskirche nicht zu erweitern, sondern einen neuen Friedhof im Gewann „Schießrain“ anzulegen. Die neue Anlage sollte einfach, aber würdig ausgebildet und die bisher kahlen Terrassen des Geländes mit reichlichen Anpflanzungen versehen werden.

Der folgende für in Deutschland ansässige Architekten ausgeschriebene Wettbewerb fand reges Interesse, sodass der Gemeinderat schließlich aus insgesamt 45 abgegebenen Arbeiten auswählen konnte. Der erste Preis und damit den Auftrag zur Planung des Friedhofes wurde an die Berliner Brüder Oscar und Johannes Grothe vergeben. Bereits am 30.11.1905, nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit, konnte die fertiggestellte Anlage übergeben werden.

Die damals neu angelegte Friedhofstraße erreicht das 3,5 Hektar große Gelände des alten Friedhofsteils an der Südostecke. Vor dem Haupteingang findet sich ein geräumiger Vorplatz mit einem Brunnen, der heute leider nicht mehr in Betrieb ist. Die baulichen Anlagen gliedern sich in Dienstgebäude, Kapelle und Leichenhalle. Die gesamte Anlage wurde von den Architekten dem frühgotischen Stil angelehnt. Die Architekturteile sind in rotem Sandstein aus örtlichen Brüchen ausgeführt.

Große Neuerungen ab 1939

Die Einäscherungsanlage wurde 1939 in die vorhandenen Gebäude ergänzt. Bis zum Jahr 1998 wurden die Einäscherungen von der Stadt durchgeführt. Auf Beschluss des Gemeinderates wird das Krematorium seither von einem privaten Anbieter betrieben.

Eine wesentliche Erweiterung erfuhr der Friedhof 1967. Östlich an den vorhandenen Friedhof wurden auf 2,75 Hektar die anstehenden Löss Hänge neu terrassiert und umgeformt. In dem 1987 dazu gekommenen Betriebsgebäude finden sich die Werkstätten und Sozialräume für das Friedhofspersonal.

Anlage steht heute unter Denkmalschutz

Die Friedhofsanlage, wie sie 1905 eingeweiht wurde, steht heute als Ensemble unter Denkmalschutz. Die unzähligen Treppen und Mauern aus heimischem Sandstein, mit denen man seinerzeit die malerisch gelegenen Lößterrassen des Schutterlindenbergs erschlossen hat, haben im Laufe der Jahrzehnte in ihrer Festigkeit stark gelitten. Nachdem sogar Teile einstürzen oder abzurutschen drohten, beschloss der Gemeinderat 1986 ein umfangreiches Sanierungskonzept für den historischen Friedhofsteil. Wesentlicher Inhaltspunkt darin war das Schaffen von Urnenmauern. Damit konnte man einerseits der wachsenden Nachfrage nach Urnenbestattungen entgegenkommen, andererseits sichern diese Mauern als Stützmauern die gefährdeten Böschungen. Mit Unterbrechungen werden die Sanierungsarbeiten seit 1990 betrieben.

Ein Spaziergang durch die bereits fertiggestellten Bauabschnitte lässt aber deutlich werden, dass die an die Sanierung gestellten Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt wurden und sich der hohe finanzielle Einsatz rechtfertig. Mit der im Jahr 2006 fertigerstellten Urnenmauer und im Jahr 2014 erneuerte Treppenanlage am großen Kreuz wurde ein weiterer Sanierungsabschnitt abgeschlossen.

Friedhofsverwaltung am Bergfriedhof

Am Bergfriedhof in Lahr hat auch die Friedhofsverwaltung ihren Sitz. Hier werden Sie gerne über die unterschiedlichen Beisetzungsmöglichkeiten auf dem Bergfriedhof und die anderen Friedhöfe der Stadt Lahr beraten. Frau Rexter-Saunders und Herr Schuhmacher stehen Ihnen für Gespräche gerne zur Verfügung.