Keine neuen Bestattungsbäume in Braubach

Änderung ab 2023, neue naturnahe Bestattung im Wald möglich

 

Urne auf einem Baumstumpf auf der Waldlichtung im Rheinhöhen-Ruhewald Braubach Dachsenhausen

Ab dem 1. Januar 2023 bietet der Rheinhöhen-Ruhewald in Braubach / Dachsenhausen neue Möglichkeiten für naturnahe Urnenbeisetzungen im Wald an. Neue Bestattungsverträge für Beisetzungen direkt unter Bäumen werden von der Deutschen Friedhofsgesellschaft nicht mehr angeboten. Hintergrund ist die anhaltende Schädigung der Wälder.

„Über 70 Prozent der Bäume in Rheinland-Pfalz weisen mittlerweile Schäden auf“, sagt Karl-Heinz Könsgen, Geschäftsführer der Deutschen Friedhofsgesellschaft. Daher sei die Auswahl eines eigenen Baumes, an dem später Beisetzungen stattfinden sollen, mittlerweile problematisch geworden. Ob der ausgesuchte Bestattungsbaum auch in 20 oder 50 Jahren noch gesund ist, lässt sich für die Deutsche Friedhofsgesellschaft nicht vorhersagen. Könsgen: „Mit den steigenden Temperaturen, der zunehmenden Trockenheit, verstärkt auftretendem Starkregen und orkanartigen Windgeschwindigkeiten nehmen starke Schäden im Wald zu. Auch wir konnten dies in den letzten Jahren beobachten.“ Somit steige nach der Überzeugung von Könsgen auch das Risiko, das Bestattungsbäume geschädigt werden oder absterben können. Ein möglicher Verlust des ausgesuchten Bestattungsbaumes, gerade wenn dort bereits Urnen beigesetzt wurden, würde Hinterbliebene zusätzlich belasten.

Beisetzung auf der Waldlichtung

Daher bietet die Deutsche Friedhofsgesellschaft ab Januar 2023 im Rheinhöhen-Ruhewald ausschließlich die neu geschaffene Urnenbeisetzung auf einer Waldlichtung an. Umgeben von Bäumen und Natur liegt die Lichtung mitten im Wald. Auf ihr ist es möglich, eine einzelne Urne beizusetzen oder bis zu vier Urnen in einem Familiengrab.

Für mobilitätseingeschränkte Angehörige

Nach Aussage von Könsgen hat die neue Beisetzungsform einen weiteren Vorteil. „Wir bieten eine naturnahe Bestattung an, die auch für mobilitätseingeschränkte Menschen sehr gut zugänglich ist. Denn alle Pfade sind befestigte Gehwege, und Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.“ Selbst wenn Angehörige zum Zeitpunkt der Beerdigung noch rüstig waren, so könne sich dies nach der Erfahrung von Könsgen im Laufe der Zeit schnell ändern. „Manche Hinterbliebenen konnten in der Vergangenheit dann die Grabstelle wegen ihrer Mobilitätseinschränkung nicht mehr besuchen. Mit der Waldlichtung ist der Zugang für diesen Personenkreis künftig immer möglich.“

Bestehende Verträge wird die Deutsche Friedhofsgesellschaft weiterhin erfüllen. Wer also beispielsweise einen Familienbaum gepachtet hat, kann dort bis zum Ende der vereinbarten Zeit Beisetzungen vornehmen lassen.